DON`Ts in ITALIEN

Versäumen, eine Eitrittskarte für Venedig zu kaufen

Wer nur für einen Tag nach Venedig kommen will, muss dafür zahlen: 2024 hat die Stadt ein Gebührensystem eingeführt, nach dem Tagesgäste, die in die Altstadt wollen, im Voraus ein Online-Ticket buchen müssen. 2025 wurde die Gebühr auf 10 Euro erhöht sowie auf 54 Tage im Jahr (zwischen Mitte April und Ende Juli) ausgeweitet. Wer bei einer Kontrolle ohne die Bescheinigung erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 300 Euro rechnen. Auch falsche Angaben oder fehlerhafte Dokumente würden zur Anzeige gebracht, heißt es aus dem Rathaus.

 

Badekleidung in Portofino, Sorrent, Rom und Co.

Auch falsche Bekleidung kann ein Fauxpas werden: Denn wer im Bikini oder Badeanzug durch Sorrent in Süditalien spaziert, muss mit Strafen von bis zu 500 Euro rechnen. Das gilt auch für Männer, die oberkörperfrei durch den Ort laufen. Halb nackte Touristinnen und Touristen würden dem Ansehen Sorrents schaden und Unbehagen bei den Einheimischen auslösen, heißt es von Bürgermeister Massimo Coppola. Als jüngstes Beispiel ist der beliebte Küstenort Portofino dem Verbot gefolgt: Dort ist es nun verboten, barfuß oder in Badekleidung durch den Ort zu laufen. Auch das Sitzen oder Liegen auf Straßen, Mauern, Gehwegen oder in Parks ist künftig untersagt. Wer mit Picknick-Decke oder Musikbox erwischt wird, riskiert bis zu 500 Euro Bußgeld.

Der beliebte Urlaubsort Lignano in der Region Friaul-Julisch Venetien macht ebenfalls Ernst: Dort ist die „Zurschaustellung von Bikinis und Boxershorts auf den Straßen der Stadt“ seit Mai 2024 verboten. Es ist untersagt, sich auf öffentlichen Plätzen in Badekleidung oder mit freiem Oberkörper zu bewegen. Strenge Kleidungsvorschriften gibt es auch in Viareggio, Baia Domizia, Santa Margherita di Savoia, Rapallo, Milano Marittima, Riccione in Vietri sul Mare, Caorle und Chioggia.

Selbst in Städten wie Rom und Venedig ist es Urlaubenden untersagt, ohne Oberteil oder in Badekleidung herumzulaufen. Wer sich nicht an die Kleiderordnung hält, bekommt einen Platzverweis oder sogar ein Bußgeld aufgebrummt. In einem Park in Venedig hatte sich eine Urlauberin im Bikini gesonnt und musste 250 Euro Strafe zahlen.

Auch auf der italienischen Vulkaninsel Ischia herrscht eine strikte Kleiderordnung: Im Ort Forio dürfen Reisende nicht mehr mit nacktem Oberkörper, Badekleidung, Flipflops oder barfuß durch das historische Zentrum laufen. Wer sich nicht an das Verbot hält, muss mit Strafen zwischen 25 und 500 Euro rechnen. Alkoholkonsum im historischen Zentrum, das Wegwerfen von Zigaretten und Kaugummi, Vögel füttern sowie Ball spielen sind ebenfalls verboten.

Außerdem kündigt die Stadt an, dass Menschen, die öffentliche Brunnen zur Erfrischung nutzen, mit einer Strafe rechnen müssen. Damit ist die Insel nicht allein:

 

Das Baden in Brunnen ist in ganz Italien verboten, ebenso wie klettern, Gegenstände hineinwerfen oder Tiere darin abkühlen. Wer das Verbot ignoriert, muss bis zu 450 Euro Strafe zahlen.

Am deutlichsten wird diese Regelung am berühmten Trevi-Brunnen in Rom – dort werden Touristinnen und Touristen mit Trillerpfeifen von der Polizei verscheucht, wenn sie sich auf den Rand setzen. Das Hineinwerfen von Münzen ist hier wiederum erlaubt.

 

Zu laute Schuhe tragen

Unglaublich, aber wahr: Auf der beliebten Urlaubsinsel Capri sind Schuhe verboten, die zu viel Lärm verursachen. „Auf Capri gibt es keine strenge Kleiderordnung“, heißt es auf der Website des Tourismusverbands dazu. „Holzschuhe sind jedoch verboten (weil sie auf den Kopfsteinpflasterstraßen zu laut sind).“ Clogs und Schuhe mit einer Holzsohle solltest du also besser zu Hause lassen.

 

Sandburgen bauen

Im Badeort Eraclea bei Venedig gibt es strenge Regeln – auch für die Kleinsten. Dort sind Dinge wie Sandburgen bauen, Ball spielen oder Löcher graben aus Sicherheitsgründen verboten. Die Gemeinde will verhindern, dass Rettungskräfte im Notfall über etwas stolpern oder sich verletzen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 250 Euro rechnen.Auch in der Gemeinde Cavallino, an einem der beliebtesten Strände an der Adria, werden laut der italienischen Tageszeitung „La Stampa“ Schaufeln und Eimer vom Strand verbannt.

 

Fehler bei der Maut 

Urlauberinnen und Urlauber, die mit dem Auto aus Deutschland nach Italien reisen, kommen zum Beispiel auf der Brennerautobahn an einer Mautstation vorbei. Die Gebühr muss direkt dort bezahlt werden. Wenn dabei etwas schiefgeht, müssen Reisende laut dem Mobilitätsportal „efahrer“ mit einem Inkasso-Brief und deutlichen Zusatzkosten rechnen. Damit Reisende nicht in so eine Situation kommen, sollten sie versuchen, diese drei häufigen Fehler zu vermeiden:

  • Falls die Kartenzahlung nicht funktioniert hat, steht auf dem Beleg „mancato pagamento“ (deutsch: nicht bezahlt) – der Zettel sieht sonst wie ein normaler Beleg aus. Dieser sollte nicht weggeschmissen werden, denn er wird beim Nachzahlen benötigt.
  • Auf sogenannten Telepass-Spuren öffnen sich die Schranken auch ohne Bezahlung. Diese sind jedoch nur für Fahrzeuge, bei denen die Zahlung über ein Bordgerät automatisch abgebucht wird. Fahrzeuge ohne diese Geräte müssen die Maut nachzahlen.
  • Zudem gibt es drei Streckenabschnitte (unter anderem nahe Mailand), auf denen die Maut nicht an einer Station kassiert wird, sondern über eine Erfassung des Kennzeichens.

In allen drei Fällen muss die Maut zeitnah gezahlt beziehungsweise nachgezahlt werden. Das kann entweder an einer Servicestation von Punto Blu oder per Online-Zahlung innerhalb von 15 Tagen erledigt werden. Wer das nicht macht, muss mit hohen Inkasso-Kosten rechnen.

 

Auf der Spanischen Treppe in Rom sitzen

Nicht nur am Trevi-Brunnen gelten klare Regeln: Auch auf der Spanischen Treppe in Rom ist das Sitzen nicht erlaubt. Wer es trotzdem tut, muss bis zu 400 Euro Strafe zahlen. Es ist übrigens auch verboten, einen Koffer oder einen Kinderwagen über eine der 135 Stufen zu ziehen.

 

Alkohol in der Öffentlichkeit trinken

Immer wieder benehmen sich betrunkene Touris in Rom daneben – das will die Stadt eindämmen. Daher sind geführte Bar-Touren in großen Gruppen verboten. Bei Verstoß gibt es ein Bußgeld für Anbieter sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Außerdem darf man zwischen 23 und 7 Uhr keinen Alkohol in der Öffentlichkeit trinken. Von 22 bis 23 Uhr gilt: Alkohol aus Glasflaschen ist verboten – hier besser auf Plastikbecher setzen. Bars dürfen nur noch bis 2 Uhr morgens alkoholische Getränke ausschenken.

Im Ferienort Limone am Gardasee ist es in der Sommersaison gänzlich verboten, alkoholische Getränke in Parks, Gärten und auf Gehwegen zu konsumieren. Das Bußgeld liegt zwischen 25 und 500 Euro. Auch in Genua ist es im historischen Zentrum verboten, alko­ho­li­sche Ge­tränke in der Hand zu halten. Flaschen dürfen nur in Taschen transportiert werden, wo sie nicht sichtbar sind. Wer sich nicht an das Verbot hält, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Euro rechnen.

 

Flipflops in den Cinque Terre

Die Küstenwanderwege entlang der fünf bunten Dörfer der Cinque Terre gehören zu den beliebtesten in ganz Italien. Bei der Wanderung kommt es aber nicht nur auf ein gültiges Ticket, sondern auch auf das richtige Schuhwerk an: „Auf den Wanderwegen ist es obligatorisch, geschlossene, vorzugsweise wasserdichte und knöchelbedeckende Schuhe mit rutschfester Profilsohle zu tragen.“

Wer mit Flipflops, Sandalen oder anderen ungeeigneten Schuhen unterwegs ist, riskiert nicht nur schmerzhafte Unfälle, sondern auch eine saftige Geldstrafe: Bis zu 2500 Euro werden fällig.

 

In der Altstadt von Florenz essen

Unglaublich, aber wahr: In Florenz kann es teuer werden, wenn man auf bestimmten Straßen oder Plätzen im historischen Stadtzentrum zur falschen Zeit im Freien isst. Wer vor den Uffizien oder in der Nähe des Palazzo Vecchio ein Panini oder ein Stück Pizza verzehrt, muss mit einer Geldstrafe zwischen 150 und 500 Euro rechnen. Das Essverbot gilt täglich von 12 bis 15 Uhr und von 18 bis 22 Uhr auf der Via dei Neri, Via della Ninna, dem Piazzale degli Uffizi und der Piazza del Grano.

 

Fahrverbote an der Amalfiküste missachten

Viele Reisende kommen mit dem Auto nach Italien, was besonders auf der berühmten Küstenstraße Amalfitana in der Hauptsaison zum Problem wird. Einwohnerinnen und Einwohner berichteten, wegen der kilometerlangen Staus nicht zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt gekommen zu sein. Deshalb gilt seit 2022 auf der Strada Statale 163 eine kuriose Regelung: Fahrzeuge mit ungeraden Nummern auf dem Nummernschild dürfen die Strecke zwischen Meta di Sorrento und Vietri sul Mare nicht mehr an ungeraden Daten befahren, solche mit geraden Zahlen auf dem Nummernschild nicht mehr an geraden Tagen. So soll der Reiseverkehr halbiert werden.

Die Regelung gilt nach ADAC-Angaben auch für Pkw mit ausländischen Kennzeichen, für Mietwagen und Touristenbusse. Bei Verstößen drohen Geldbußen. Reisende, die entlang der Fahrverbotsstrecke an der Amalfitana eine Unterkunft gebucht haben, sind seit 2024 jedoch teilweise von den Fahrverboten ausgenommen.

 

Handtuch am Strand ausbreiten

In Stintino auf Sardinien dürfen Badegäste ihr Handtuch nicht auf den Sand legen. Stattdessen sollen sie eine Strohmatte unter das Handtuch legen – um so den beliebten Strand La Pelosa zu schützen. Das hat der ehemalige Bürgermeister bereits 2019 verordnet, weil zu viel vom weißen Sand durch nasse Handtücher abgetragen wurde. Ein Tourist, der sich nicht daran hielt, musste 100 Euro Strafe zahlen.

 

Sand und Muscheln mitnehmen

Auch Sand, Steine oder Muscheln als Souvenir von Sardinien mitzunehmen, kann teuer werden. Wer erwischt wird, muss mit Strafen zwischen 500 und 3000 Euro rechnen. So waren im Juni 2022 zwei Frauen auf Sardinien mit fast 220 Steinen sowie rund 160 Muscheln von verschiedenen Stränden festgenommen worden.

 

Baden in Como oder in der Blauen Grotte von Capri

Der Comer See ist ein beliebtes Ziel für den Badeurlaub. Doch ein Sprung ins kühle Nass ist nicht überall erlaubt: In der Stadt Como herrscht an den Ufern im Stadtzentrum Badeverbot. Wer von der Polizei erwischt wird, muss mit 50 Euro Strafe rechnen. Eine weitere Touristenattraktion ist die Blaue Grotte, auch Grotta Azzurra genannt, auf der Insel Capri. Die Höhle wird mit kleinen Booten befahren. Schwimmen ist darin allerdings streng verboten. Wer es trotzdem tut, muss mit hohen Geldstrafen rechnen. Heidi Klum und Tom Kaulitz, die bei ihrer Hochzeitsfeier in der Grotte baden gingen, mussten anschließend 6000 Euro Bußgeld zahlen.

 

Fahrrad fahren in Venedig und Rom

In Venedigs Altstadt, dem Centro Storico, ist das Fahrradfahren streng verboten – sogar das Schieben ist tabu. Es fällt aber ohnehin schwer, sich vorzustellen, dass Fahrradfahrer zwischen den Massen an Besucherinnen und Besuchern noch irgendwo Platz finden.

In Rom drohen bei Regelverstößen mit dem Rad saftige Bußgelder. Teuer zu stehen kommt es radelnde Verkehrs­sünderinnen und Verkehrssünder vor allem, wenn sie während der Fahrt ihr Handy nutzen. Das macht 161 Euro. Noch heftiger bestraft wird das Fahren über Rot. Es kostet dich 613 Euro! Dieser Wert ist der zweithöchste im Europa-Ranking.

 

Mit falschen Reifen fahren

Wichtig für Reisen mit dem Auto: In Italien dürfen bestimmte Winter- oder Ganzjahresreifen nicht mehr zwischen 16. Mai und 15. Oktober gefahren werden. Du willst wissen, ob deine Reifen betroffen sind? Dann musst du den auf den Reifen angegebenen Geschwindigkeitsindex mit dem in der Zulassungsbescheinigung Teil eins eingetragenen Index vergleichen. Wie das genau geht, erklärt der österreichische Automobilclub. Wer sich nicht an das Verbot hält und erwischt wird, muss mit einem Bußgeld zwischen 419 und 1682 Euro rechnen.

Auch im Winter gibt es Regelungen zu den Reifen: Zwar gilt in weiten Teilen Italiens keine generelle Winterreifen-Pflicht, jedoch können Bereifungsvorgaben durch Schilder kurzfristig angezeigt werden, informiert der ADAC. Gleiches gelte für Schneeketten.

In der Provinz Südtirol etwa dürfen Autos dem Automobilclub zufolge bei winterlichen Straßen nur mit Winterausrüstung unterwegs sein. Auf der Brennerautobahn A22 (bis Affi) sowie auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Bozen gelte vom 15. November bis zum 15. April sogar eine witterungsunabhängige Winterausrüstungs-Pflicht. Im Aostatal bestehe diese vom 15. Oktober bis zum 15. April. Wer sich nicht daran hält, muss laut ADAC mit Bußgeldern bis zu 345 Euro rechnen.

 

Gefälschte Sachen kaufen

 

Wer am Strand in Italien eine scheinbar günstige Markenhandtasche, Luxusuhr oder Designer-Schuhe kauft, riskiert eine hohe Geldstrafe. Denn der Kauf von gefälschten Markenprodukten ist in Italien strafbar – unabhängig davon, ob man wusste, dass es sich um eine Fälschung handelt. Die italienischen Behörden gehen streng gegen den Verkauf und Kauf solcher Produkte vor. Urlauberinnen und Urlaubern können Bußgelder von bis zu 7000 Euro sowie eine Haftstrafe von bis zu sechs Monaten drohen.

Quelle: www.rnd.de/reise